Aktiv am Campus

Überall in Deutschland gehen Menschen auf die Straße, um sich dem seit Monaten eskalierenden Rechtsruck in den Weg zu stellen. Wir alle sind schockiert von den  »Remigrationsplänen« von hochrangigen Vertretern der AfD, CDU und extremen Rechten. Sie betreffen uns, unsere Familien, unsere Nachbar*innen, Komiliton*innen und Freund*innen.

Wir rufen alle Studierenden auf, sich am Kampf gegen Rechts zu beteiligen!

Wir müssen jetzt gegen den Rechtsruck in der Gesellschaft, gegen Ausgrenzung, menschenfeindliche Asylpolitik und rassistische Hetze, aber auch gegen Spaltung, soziale Ungleichheit und Abstiegsängste aufstehen. Deshalb veranstalten die Studierenden der Universität Regensburg ein zweiwöchiges Camp gegen Rechts am Unicampus.

Vom 17. – 30. Juni geht es los auf der Wiese neben dem Vielberth Gebäude. Lasst uns alle zusammen klarmachen, dass unser Campus bunt, solidarisch und vielfältig ist. Rechtes Gedankengut hat hier keinen Platz hat!

Bei »Campus gegen Rechts« sind alle Menschen eingeladen aktiv zu werden, egal ob bereits in politischen Gruppen organisiert, regelmäßige Demogänger*innen oder neu für das Thema interessiert! Gemeinsam wollen wir in einen Erfahrungsaustausch gehen und zusammen konkrete Strategien gegen den Rechtsruck entwickeln.
Komm jederzeit vorbei, ob tagsüber oder sogar mit Zelt 🙂 Komm auch gerne ins tägliche offene Plenum, wo du aktiv am Camp mitgestalten kannst.

Küfa (Küche für Alle)

Ein Camp ohne gemeinsames Essen wäre kein richtiges Camp, desahlb kochen wir zusammen jeden Tag ein Abendessen auf Spendenbasis. Auch wenn du bis jetzt noch nicht aktiv beim Camp dabei bist, laden wir dich gerne ein, bei uns eine warme Mahlzeit zwischen oder nach dem lernen in der Bib. zu genießen.

Wenn du Lust hast mitzukochen für deine Komiliton*innen, dann komm einfach vorbei oder trage dich am Küchenboard in eine Schnibbel- oder Spülschicht ein.

Aktionskonsens

Durch Mitwirken oder Teilnahme am Camp, stimmen alle dem Aktionskonsnes automatisch zu.

Unsere Aktionsformen
Wir wollen einen einladenden Ort des solidarischen Zusammenslebens mit offener Gesprächskultur und einem klimapolitischen und antifaschistischen Hintergrund schaffen, an dem Menschen hierachiearm zusammenkommen können. Langfristig wollen wir neben Bildungsarbeit, Menschen politisieren und organisieren, Sichtbarkeit und ein Bewusstsein für einen Systemausbruch schaffen. Die Priorität der Aktion liegt nicht auf Pressearbeit und medialer Aufmerksamkeit. Der Erfolg der Aktion kann und soll auch nicht an dieser gemessen werden. Vielmehr legen wir Wert auf einen wertschätzenden Umgang und einer funtionierende Fehlerkultur.
Aktionen während und neben dem Camp:
Wir laden Kleingruppen dazu ein, unser Camp mit ihren Aktionsformen zu bereichern. Sollten Gruppen Unterstützung aus dem Camp wünschen, entscheiden einzelne Strukturen anhand ihrer Kapazitäten und im engen Austausch mit den Gruppen, ob und wie sie diese unterstützen können. Zu beachten ist allerdings, dass während der gesamten Zeit des Camps Aktionen mit diesem in Verbindung gebracht werden, deshalb handeln wir stets umsichtig und bedacht, auch um der Außenwirkung des Camps nicht zu schaden. Wir gehen nicht davon aus, dass Aktionen in direkten Zusammenhang mit akuter Räumungsgefahr des Camps stehen. Wenn mit einer Räumung im Zusammenhang mit Aktionen ernstzunehmend gedroht wird, ist die Aktion vorläufig einzustellen, da die primäre Aktion das Camp selbst ist. Wir streben an nicht geräumt zu werden, in konkreten Fällen entscheidet das Camp Plenum über das weitere Vorgehen. Grundsätzlich sind alle Aktionen, die unser Narrativ stärken, gewünscht. Aktionen die unter dem Namen des Camps passieren müssen im Plenum abgesegnet werden. Inwieweit mit rechtliche Rahmenbedingungen umgegangen wird, ist den Kleingruppen selbst überlassen. Explizit ausgeschlossen ist jede Form von körperlicher und psychischer Gewalt.

Kapazitäten & Aktionsende
Wir achten aufeinander. Alle sollen selbstbestimmt entscheiden, wie, wo und ob sie in Aktion treten. Wir unterstützen einander in der Aktion und haben die Kapazitäten von Strukturen und Einzelpersonen im Blick. Die länge des Camps ist auf mind. 2 Wochen festgelegt. Über eine Anpassung dieser entscheiden wir gemeinsam und vor Ort. Nach der Aktion verarbeiten wir gemeinsam das Erlebte und tragen mögliche Repressionen kollektiv.

Selbstverständnis
Wir kommen aus verschiedenen sozialen Bewegungen und politischen Spektren und sehen uns als Teil der Klimagerechtigkeitsbewegung. Deshalb sind wir gegen fossilen Kapitalismus und Neokolonialismus. Wir sind solidarisch mit allen, die gewaltfreien Widerstand leisten für eine klimagerechte Welt.
In unserem Camp und möglichen Aktionen nehmen wir die Welt, die wir uns wünschen, ein Stück weit vorweg. Unsere Entscheidungen treffen wir basisdemokratisch und im Konsens; Hierarchien versuchen wir so weit wie möglich abzubauen.

Kein Raum für Diskriminierungen und klar antirassistisch
Unser Kampf für eine klimagerechte Welt ist antirassistisch, antiableistisch, queerfeministisch, antifaschistisch, antimilitaristisch und antikapitalistisch. Wir stellen uns gegen jeden Antisemitismus und gegen alle Formen der Ausbeutung und Unterdrückung. Wir haben den Anspruch, dass wir uns den alltäglichen und strukturellen Diskriminierungen untereinander und durch die Gesellschaft bewusst werden und dagegen vorgehen. Den von Diskriminierung betroffenen Personen und Gruppen unter uns versuchen wir möglichst Raum und Solidarität anzubieten. Als Bewegung befinden wir uns in einem antirassistischen Lern-, Lehr- und Reflektionsprozess, wenn du Anregungen etc. hast, komm gerne auf uns zu.